Forschern gelang es, nach einer künstlichen Befruchtung Erbschäden in den Mitochondrien einer Eizelle zu reparieren. Diese Gentherapie könnte in Großbritannien bald zugelassen werden
Wenn ein Spermium eine Eizelle befruchtet, trägt es eine Hälfte zum Erbgut im Zellkern bei, die andere die Eizelle. Doch Letztere liefert noch weitere Erbinformationen, die sie mit ihren Mitochondrien einbringt. Diese erfüllen eine wichtige Aufgabe in jeder Zelle des Körpers, denn sie erzeugen Energie.
Rund 1000 verschiedene Eiweiße arbeiten in den winzigen Kraftwerken zusammen – das macht diese allerdings anfällig für Störungen. Fällt ein wichtiges Eiweiß aus oder erfüllt es seine Aufgabe fehlerhaft, steht den Zellen nicht genug Energie zur Verfügung. Das kann zu mitochondrialen Erkrankungen führen, die je nach Art des Defekts die Betroffenen nur leicht beeinträchtigen, oft aber schwerwiegende Folgen haben.
Bei manchen Krankheiten erleiden Kinder Schlaganfälle oder schwere epileptische Anfälle, bei anderen verlieren Erwachsene mit den Jahren das Augenlicht. All diese Erkrankungen sind unheilbar, denn die ursächlichen Erbschäden lassen sich bisher nicht reparieren.