Doch es gibt weitere Wege, das Gehirn zu trainieren, etwa mithilfe sogenannter myoelektrischer Prothesen. Das Besondere daran: Muskeln oberhalb des Stumpfs steuern die künstlichen Gliedmaßen. Der Gebrauch setzt allerdings ein intensives Training voraus.
Dabei kommt es auch darauf an, dass der Träger das Hilfsmittel akzeptiert. Damit das künftig besser gelingt, testet Professor Thomas Weiß von der Universität Jena Unterarmprothesen, die an den Stumpf elektrische Signale senden – und zwar unterschiedliche Muster, je kräftiger der Prothesenträger zupackt.
Erste Erfolge beschrieb das Team um Weiß im Juni 2020 in der Fachzeitschrift Neuroscience Letters. „Die Phantomschmerzen halbierten sich im Schnitt, und die Patienten kamen besser zurecht als mit herkömmlichen Modellen“, fasst Weiß zusammen. Die Armprothesen zu verbessern ist auch dringend nötig, denn die meisten Menschen, denen ein Arm amputiert wurde, empfinden sie als hinderlich und tragen daher keine.